Ältere und schwerkranke Menschen leiden häufig an mangelndem Hautkontakt, sie verhungern buchstäblich, weil sie mit dem Leben nicht in Berührung sind.
— Dr. med. Bernie Siegel
Es geht nicht darum, dem Leben mehr Tage zu geben, sondern den Tagen mehr Leben.
— Cicely Saunders

Shiatsu in der Palliativpflege

Shiatsu als Begleitung im Sterbeprozess


Meine Erfahrungen in der Begleitung im Sterbeprozess eines Menschen haben mich in meiner Wahrnehmung und Demut dem Leben gegenüber wachsen lassen.

Ich achte besonders auf das Lenken meiner Aufmerksamkeit auf das Wesen als Mensch zu lenken und nur auf den Körper. Ich berühre ihn so wie er im Augenblick ist.

Um Schmerzen zu lindern oder Angst und Furcht zu besänftigen, Steifheit und Durchliegen zu erleichtern, Übelkeit, Unruhe und Anspannung zu mildern, stimme ich individuell meinen Zugang mit Shiatsu auf die Bedürfnisse des einzelnen Menschen ab. Die Kommunikation erreicht unterschiedliche Ebenen und Formen und ich beziehe Angehörige in meine Arbeit mit ein.
Meine empathische Wahrnehmungsfähigkeit hat sich mit den Jahren meiner Shiatsu Arbeit erweitert und gefestigt und ich bringe somit die Voraussetzungen für die auf körperlicher, mentaler, emotionaler und spiritueller Ebene praktizierten Arbeit mit sterbenden Menschen mit.

Mit Shiatsu kommen Dinge in Bewegung. Der Mensch kann aus der Fokussierung auf seine Ängste heraus gehen. Die Atmung vertieft sich, Schmerzen, Übelkeit und andere Symptome können gemildert werden.

Shiatsu berührt die Tiefe des Bewusstseins und des Unbewussten.

Mein Shiatsuzugang findet zu Hause, im Hospiz, Altenheimen, Rollstuhl oder Pflegebett statt. In manchen Fällen übernehme ich auch die verbindende Kommunikation zwischen Pflegepersonal und Angehörigen.

Die Kosten für die Begleitung stimme ich mit den Angehörigen individuell und nach den jeweiligen Möglichkeiten ab.

 

Der Sterbeprozess bedeutet für mich eine Auseinandersetzung mit den Themen Tod und Sterben. Das erscheint mir wichtig um sich der Vergänglichkeit bewusst zu werden und im Hier und Jetzt den Moment genießen zu können. In meinem persönlichen Prozess war das Erkennen der Kraft der Gegenwart eine essentielle Erfahrung. Es gelingt mir seit dem viel leichter Wesentliches von Unwesentlichem zu unterscheiden und mein Leben sinn-voller und achtsamer zu leben.

Dalai Lama hat einmal gemeint: “Es gibt Menschen, die gar nicht wissen wollen, dass sie sterben. Und es gibt Menschen, die vergessen haben, dass sie leben oder lebendig sind.” Das bedeutet aus meiner Sicht, dass es wichtig ist, zu erkennen, dass das Mitgefühl mit uns selbst und sich den Tod zu vergegenwärtigen ein wichtiger Schritt ist, das eigene Leben zu bereichern. Der Präsenz des Todes in die Augen zu schauen heißt, dass es kein Leben ohne Sterben gibt.

Mein Zugang in der Begleitung Sterbender ist eine Herz zu Herz Kommunikation in tiefem Respekt der Begegnung auf Augenhöhe mit der jeweiligen Religon oder Philosophie.

Mit dem Hintergrund meines TCM Wissens und tibetischer Ansätze ermögliche ich der Auflösung der 5 Elemente Raum und Zeit, vermittle zwischen Angehörigen und Sterbendem und helfe, die jeweilige Phase achtsam und würdevoll zu begleiten. Oft ist der sterbende Mensch aufnahmefähig und benötigt Hilfestellungen im Prozess des Loslassen.

Was ist für die Phase des Übergangs wichtig? Wie kann die Auflösung, der Prozess, wenn der Geist der Verstorbenen den Weg geht, wo er sich wohl fühlt, von den Angehörigen gut begleitet werden? Ich helfe und biete Impulse und Zugänge aus der buddhistischen Philosophie und tibetischer Zugänge. Gemeinsam können Zeremonien, Meditationen oder Bardo Traditionen durchgeführt werden.

Der Abschied darf erleichtert werden. Der Geist kann den Tod überwinden. Eine Erklärung öffnet Räume und Möglichkeiten, die oft Ungeahntes erlebbar und begreifbar machen.

Photo by Eddy Billard on Unsplash
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Hilfreiche Informationen, Links und professionelle Begleitung:

BEGLEITEN BIS ZULETZT. Hospiz- und Palliativbegleitung in Österreich

Naturbestattung - Baumbestattung

Wald der Ewigkeit - 1140 Wien - Naturbestattungen

HOSPIZ Bewegung Baden - Hospiz- und Palliative Care
Der Hospizgedanke ist geprägt von der Wertschätzung des menschlichen Lebens und dessen Würde und wird als Konzept der ganzheitlichen Sterbe- und Trauerbegleitung verstanden. Qualifizierte MitarbeiterInnen betreuen mit fachlicher Kompetenz und großer menschlicher Wärme Patienten mit einer lebensbedrohenden Erkrankung. Die Hospizbetreuung stellt den Kranken in den Mittelpunkt, respektiert seinen Wunsch nach Selbstbestimmung, versucht körperliche und psychische Belastungen zu lindern und unterstützt die Angehörigen.

Jede Körperhaltung symbolisiert in der buddhistischen Religion eine andere Bewusstseins-Stufe. Eine liegende Buddha Figur in der Löwenhaltung stellt den Erleuchteten beim Eintritt in das Nirwana dar und trägt symbolhaft die Lehren des Buddha in Ihre vier Wände. Eine Buddha Figur erinnert uns auch täglich daran, dass unser Leben aus positiven und negativen Wiederholungen besteht, denen wir nur entrinnen können, wenn unser Geist zur Ruhe kommen kann. Dies kann er nicht nur beim Meditieren sondern auch durch eine angenehme und harmonische Wohnumgebung.

Bei einer liegenden Buddha Statue befindet sich der linke Arm locker auf dem Körper abgelegt, der linke Fuß liegt immer in bequemer Lage auf dem rechten Fuß. Der Kopf wird meist mit dem rechten Arm gestützt und es hat den Anschein als ruhe Buddha in sich. Siddhartha Gautama, der Gründer der buddhistischen Lebensweisheit, zeigte auf, dass jeder Mensch das Potential zur vollkommenen Erleuchtung in sich trägt und dieser Zustand durch entsprechendes Meditationstraining entfaltet werden kann. Die Löwenhaltung zeigt also die Sterbeposition und ich knüpfe dieses Bild in meinen Begleitungsprozess als inneren Zugang ein.

Selbstverständlich bin ich offen für alle anderen religiösen und spirituellen Zugänge und hole die Menschen genau dort ab, wo sie sich gerade befinden.